Sie ist immer da.

Du bist gnadenlos und unerbittlich.
Ich will mich nicht mit dir messen
Alles kannst du zerstören.
Du weißt um meine Bedürfnisse und Schwächen.
Du kennst mich besser als ich selbst.
Du verwandelst dich von Wärme und weicher Watte in das Zittern meiner Hände.
Tückisch pflanzt du Gedanken und Handlungen in mich.
Zart und sanft streichelst du mich – plötzlich haust du mir Nägel durch den Kopf.
Du bettest mich in flauschige Federn.
Alle Worte der Vernunft lösen sich auf, wenn mich dein verführerisches Lächeln trifft.
Deine Waffe ist das Gefühl.
Als Herrscherin des Gefühls umschlingst du mein Herz und machst mich willensschwach.
Bin ich nicht gewappnet unterliege ich dir denn ich weiß dir nichts entgegenzusetzen.
Räume ich dir einen Raum ein in dem du wirken kannst wird deine Macht und gleichzeitig meine Ohmnacht offenbar.
Wenn du deinen Blik auf mich wendest dann stehe ich in deinem Bann.
Wenn ich nicht gehörig aufpasse, tauchst du plötzlich vor mir auf und kriegst mich zu packen.
Du hast Zeit und Macht.
Du erlangst mit jedem Schluck, der durch meine betäubte Kehle fließt, mehr Kontrolle über mich.

Ich dagegen bin schwach – Willensschwach.

Kontrollverlust.

Bei dem Digitalmikroskop handelt es sich um ein reflecta DigiMicroscope USB, so jedenfalls die offizielle Bezeichnung des Herstellers. Ich freue mich immerwieder meine Umwelt damit neu zu entdecken. Manchmal laufe ich durchs ganze Haus und unterzeihe jedes Objekt einer genaueren Untersuchung und bin überrascht, wie interessant manche Oberflächenstrukturen sind. Gerade Stoffe sind ein lohnendes Objekt.

Ein exzellentes Programm um MRTs und CTs darzustellen ist der DICOM-Viewer (Digital Imaging and Communications in Medicine)OsiriX. Ich habe die Version v.5.8.5 32-bit mit MacOSX 10.9.2 laufen. Es wird momentan von

Pixmeo […] a swiss company specialized in medical imaging software development […].

entwickelt.

Die CD’s, die man immer beim Radiologen mitbekommt lassen sich damit zum Beispiel auch öffnen.

Es gibt umfangreiche Rendering Optionen in denen man die einzelnen MRT Bilder zu einem 3D-Objekt zusammensetzen kann.

Dem Patient wurde zuvor ein Gadolinium oder Mangan-haltiges Kontrastmittel injiziert.

3D VR Image-closeup-ratio

3D VR Image-left-con

3D VR Image

Wenn man nicht darauf warten kann bis man seine Bilder endlich auf der Platte hat. Kann auch Beispielaufnahmen in OsiriX importieren. So kann man sich unter anderem ein CT vom Herzen oder eines Gehirntumors herunterladen.

Als ich auf der Internetseite der Korea News Agency rumklickte bin ich auf eine Seite gekommen auf der neben anderem Propagandamaterial auch Postkarten veröffentlicht werden.

Dies habe ich zum Anlass genommen eine kleine Collage mit den bunten Karten anzufertigen. Zusammengebastelt mit gimp.

Die Motive sind ein gutes Beispiel für „Grade A“ Propaganda.

Postkarten aus Nordkorea

Postkarten aus Nordkorea

nordkorea.pdf

Pinsel und Farbe holen mich auf ganz angenehme Weise aus meinen täglichen Gedankengängen. Ich liebe es mit dem entstehenden Werk zu dialogisieren. Es ist eine aufregende Art und Weise sich mit sich Selbst zu beschäftigen und in Kontakt zu treten.

Für das folgende Projekt habe ich mir vier Stunden Zeit genommen. Der Ort ist ein Motorraum eines Fahrstuhls, welcher in einem alten verfallenden katholischem Internat zu finden ist.

Mit Gimp bearbeitet

Mit Gimp bearbeitet

Noch in der Entstehungsphase - bisher kein rotes Acryl

Noch in der Entstehungsphase – bisher kein rotes Acryl

Nahaufnahme - angestrahlt mit einer Taschenlampe

Nahaufnahme – angestrahlt mit einer Taschenlampe

Utensilien

Utensilien

Ein Mikroskop ist eine feine Sache.

Hier ein paar Aufnahmen, die ich im Laufe der Zeit gemacht habe. In den nächsten Wochen werde ich weiter nach aufregenden Motiven suchen. Ein Motherboard gibt sicherlich ein schönes Bild ab.

Ich habe das DigiMicroscope von Reflecta verwendet, um die Aufnahmen zu fertigen.


Vergrößerungsleistung bis 230-fach
Bildformate BMP, GIF, JPG, PNG
Videoformate AVI
Auflösung 2 Mpx

Ein Mikrochip. Zu sehen ist das irisierende Silizium.

Ein Mikrochip. Zu sehen ist das irisierende Silizium.

Alt-Text

Hier ist die blaue Druckfarbe eines Linolschnittes zu sehen.

Die Poren meiner gelb gestrichenen Tapete. Auf dem Foto eher gelb-grün.

Die Poren meiner gelb gestrichenen Tapete. Auf dem Foto eher gelb-grün.

Grüne Tinte

Grüne Tinte

Tintenstriche

Tintenstriche

Ein Holzstempel mit blauer Stempelfarbe

Ein Holzstempel mit blauer Stempelfarbe

Der QR-Code eines Briefes - mit der Deutschen Post verschickt

Der QR-Code eines Briefes – mit der Deutschen Post verschickt

Ein abgeschirmtes USB-Kabel.

Ein abgeschirmtes USB-Kabel.

Knochennähte einer Ziege

Knochennähte einer Ziege

Interessantes Detail

Interessantes Detail

Verwitterter Zahn eines Wirbeltieres

Verwitterter Zahn eines Wirbeltieres

Das grüne sind Moose(?)

Das grüne sind Moose(?)

Offenes Knochengewebe

Offenes Knochengewebe

Eine Indexfinger

Eine Indexfinger

Der idyllische Bauernhof auf einer Milchverpackung

Der idyllische Bauernhof auf einer Milchverpackung

Tee I

Tee I. Die Teesorte konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen

Tee II

Tee II

Tee III

Tee III

Heute waren es sonnige 9°C und ich habe mich aufs Fahrrad geschwungen. Nach dem Zentralfreidhof, dem Kurpark und dem Waldfriedhof lenkte ich den Drahtesel in Richtung der Altstadt.

Das interessant-unerwartete war eine bronzene (Legierungen mit mindestens 60% Kupfer) Kirchenglocke, welche man mit einem Gummihammer zum klingen bringen konnte. Leider war nicht beschrieben um welche Tonart es sich handelte. Der Klang war sehr angenehm und voll gewesen. Als ich mein Gehör unter die Glocke bewegte war der Ton wider erwarten leiser gewesen.

Die Besucher haben Glück, da die insgesamt vier ausgestellten Glocken schon auf dem Glockenfriedhof in Hamburg-Veddel lagen. Sie wurden jedenfalls nicht eingeschmolzen und zu Munition verarbeitet.

Ein Kontinuum aus juristischen Fachwörtern regnet peitschend auf die Audienz herab. Die Quelle – ein herumwandelnder brauner faltiger Anzug. Das Mundwerk, einem Nussknacker gleich, öffnet und schließt sich unaufhaltsam. Bei der Betrachtung desselben fasziniert die präzise Mechanik. Das metronomhafte der Lauterzeugung verdrängt völlig das Gesagte. Bin ich der einzige, der diesem unablässigen Strom an Syntax und Bedeutung nicht folgen kann? Ich erhoffe mir Aufschlüsse darüber indem ich die Gesichter der Anwesenden studiere. Zu meinem Entsetzen lassen sie sich nichts anmerken, sie folgen konzentriert den Ausführungen des Metronoms. Sie scheinen sogar zu verstehen.

Ein erstes dezentes Unbehagen legt sich über mich. Ich verstehe nicht. Worte hallen elektrisch verstärkt durch den Raum. Hier werden sie ausgebildet die Richter, Staatsanwälte und Polizeidirektoren der nächsten Generation. Nur gehöre ich nicht dazu. Es ist nämlich ein Graben zwischen uns. Die Art und Weise, wie meine Gedanken keimen und aus ganz individuellen und verschiedenen Komponenten zusammengesetzt werden, um dann den nächsten Gedanken gleichsam automatisch auszulösen, wie Gedankenfäden zu Gedankensträngen verdichtet werden ist fundamental unterschiedlich.

Meine Finger sind feucht, der Fuß beginnt sich zu bewegen, mein Blick sucht weiter nach Unverständnis und Selbstzweifel in den Gesichtern. Das Gefühl nicht allein zu sein inmitten von Menschen. Vielleicht sind es gar keine Gesichter, sondern nur Masken und ich bin das einzige Gesicht. Mir schießen Gedanken durch den Kopf und langsamentgleiten sie mir der Kontrolle. Es sind in Überforderung, Verwirrung und Wut formulierte Selbstvorwürfe und Schuldgefühle gegenüber meinen Eltern, meiner Umwelt und mir Selbst. So komponiert, um mich zu verletzen. Ich werde mir selber gegenüber unfreundlich und ausfallend. Es überschlägt sich alles. Und plötzlich ist er wieder da der Punkt der Sinnfrage, am liebsten alles hinschmeißen. Die Muskeln spannen sich, die Faust ballt sich, wird schon knöchrig-weiss. Panik schafft sich Raum. Die Fassade meines Äußeren bröckelt, wenn sich die Furchen der Erosion nicht schon zu tief eingefressen haben. Den spitzen Bleistift presse ich in den Oberschenkel. Tränen wollen kullern. Nur weg, nur raus hier. Ich erhebe mich. Dutzende Augenpaare detektieren die Anomalie. Dann schwenken sie wieder zurück in den Takz Den Rücksack geschultert, mich auf eine ruhige natürliche Schrittfolge konzentrierend, verlasse ich den Saal. Nicht zurückschauen. Nur noch die Tür schließen und aus dem Gebäude fliehen.

Jetzt stehe ich draußen. Einatmen – ausatmen, durchatmen. Die Sonne scheint. Frische Luft, leichter Wind. Es ist warm, so angenehm warm. Der Bach gluckert ganz friedlich. Der Druck verringert sich. Schnell aufs Fahrad geschwungen radle ich entlang an grasgrünen Wildwiesen mit rotgelben Tupfern. Geradewegs in den Wald. Das Fahrrad lasse ich auf dem federnden Waldboden fallen. Ich laufe hinein ins Unterholz und lege mich zwischen Moosen und Farn nieder. Mein Blick wendet sich empor zu den Baumkronen.

Die Blätter reiben aneinander. Allein könte man sie von hier unten nicht hören, aber wenn sich diese Reibung myriadenfach vollzieht hört man das mächtige Rauschen der Bäume. Ich lausche und höre das leise knistern einzelner trockener Blätter der Eichen, welche auf den Büschen und dem Boden aufkommen. Die feinen verhärteten Äderchen zeichnen sich im Sonnenlicht deutlich ab. Es ist still hier, wo sich das Leben erneuert. So bin ich auch still und füge mich willig ein. Der chaotische Sturm hallt noch leise nach, um mit jedem Wimpernschlag seicht zu vereben. Es löst sich alles. Von oben herab rieselt Schlaf über mich, Morpheus bemächtigt sich meiner sanft und behutsam mit der Gewalt des Schlafes (dem kein Krieger/Kämpfer widerstehen kann) Ich habe wieder alles unter Kontrolle. Die Stimmung wird noch eine Weile andauern, aber der Druck ist verpufft. Alles löst sich. Der Zauber der Natur.

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ohne Titel by Casimir Koreander is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0 Unported License.